KIDD im INQA Coaching

Der KIDD-Prozess wurde in 4 Experimentierräumen (s. Darstellung der Experimentierräume) entwickelt. Davon waren 3 Großunternehmen und ein KMU. Die Erfahrungen aus dem KMU ließen sich in der ersten Entwicklungsphase nicht zu einem übertragbaren Prozess verallgemeinern. Deswegen wurde in einer Projektverlängerung das KIDD-Projekt damit beauftragt, den KIDD-Prozess in den Prozess des INQA-Coachings zu integrieren und dies durch Workshops mit INQA-Coachs und Expert:innen zu validieren.

Rollen im KIDD-Prozess und im INQA Coaching

Dadurch, dass sowohl dem KIDD-Prozess als auch dem INQA-Coaching-Prozess ein partizipatives und agiles Vorgehen zu Grund liegt, in dem das Wissen und die Kompetenzen der Mitarbeitenden im Zentrum der Digitalisierung und ihrer Adaption im Unternehmen zu Grunde liegen, ergeben sich bereits auf der Rollenebene starke Strukturähnlichkeiten.

In einem diversitätssensiblen KI-Einführungsprozess in KMU, das im Rahmen eines INQA-Coachings durchgeführt wird, kann der INQA-Coach die Rolle der KI-Moderator:in übernehmen.

Das Lab-Team kann folglich die Rolle des Panels der Vielfalt übernehmen. Dabei ist aber zu beachten, dass bei der Zusammensetzung des Lab-Teams die im KIDD-Prozess empfohlenen Kriterien berücksichtigt werden (s. Prozessschritt A12). Dies ist nicht in jedem KMU vollumfänglich möglich, aber es sollte auf eine größtmögliche Diversität geachtet werden, die über die unterschiedlichen Unternehmensbereiche hinausgeht und sowohl innere Dimensionen der Diversität (z.B. Geschlecht, Herkunft, Alter) und äußere Dimensionen der Diversität (z.B. Ausbildung) berücksichtigt.

Auch der Lenkungskreis entspricht in gewisser Weise der Rolle der Geschäftsführung und des Betriebsrats, wobei im KIDD-Prozess für Großunternehmen hier keine direkten Vorgaben gemacht werden, sondern empfohlen wird, die Steuerung des KIDD-Prozesses an übliche Steuerungsstrukturen bei Softwareeinführungsprozessen anzupassen. Die Rolle der Product-Owner:in kommt im KIDD-Prozess für KMUs hinzu, da eine Einführung und Adaption einer KI nicht ohne einen Austausch mit der Product-Ownerin möglich ist.

KIDD im INQA-Coaching-Prozess

Durch das agile Vorgehen im INQA-Coaching und im KIDD-Prozess ergeben sich weitere starke Strukturähnlichkeiten. Falls in den Vorgesprächen mit KMU und bei der Stellung des Förderantrags deutlich wird, dass eine KI eingeführt werden könnte, empfiehlt es sich, die erste Planungssitzung für eine Sensibilisierung des Lab-Teams zum Themenschwerpunkt KI, Ethik und Diversität zu nutzen. Dabei kann ein wertebasierter Ansatz hilfreich sein (s. Workshop KIDD im INQA-Coaching).

In der zweiten Planungssitzung kann dann entsprechend dem Vorgehen im KIDD-Prozess eine Folgenabschätzung durchgeführt werden, in der das Lab-Team Hoffnungen und Befürchtungen hinsichtlich der einzuführenden KI durchführt (s. Workshop KIDD im INQA-Coaching).

Eine weitere Ausarbeitung der Hoffnungen und Befürchtungen in allgemeine und spezifische Anforderungen an die KI kann dann in der 3. Planungssitzung vorgenommen werden. Inwieweit es dabei auch schon zu einer Formulierung von Test-Fällen kommen kann, muss im jeweiligen Prozess entschieden werden. Sicherzustellen ist, dass diese Anforderungen, dann auch in der Einführung und Adaption der KI im Unternehmen berücksichtigt werden.

Angepasste Phasen

Der soeben erläuterte Dreischritt passt sich folgendermaßen in die Arbeitsphasen des INQA-Coaching ein:

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